Das was mal wieder eine Woche.

Dieses Wochenende war die Deadline um Artikel zur EuroVis 2013 einzureichen. Da wollte ich eine aktuelle Arbeit einreichen und entsprechend hieß es diese Woche „zusammenschreiben und polieren“. Ich bin mal gespannt. Eigentlich bin ich zufrieden mit meinen Ergebnissen, aber dass müssen die Reviewer natürlich auch so sehen. Etwas Glück gehört dann auch noch dazu, weil die Konkurenz groß ist.

Da jetzt der Double-Blind-Review-Prozess beginnt, kann ich natürlich (noch) nichts über diese Arbeit schreiben.

[bibshow] Im Zeitraum 2007 bis 2012 war ich am Visualisierungsinstitut der Universität Stuttgart, bzw. am Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme. Der Kernbereich meiner Arbeit war die Forschung und Entwicklung von Visualisierungen für Datensätze aus Molekulardynamiksimulationen, finanziert durch den Sonderforschungsbereich 716 der DFG. Einerseits ging es darum mit immer größeren Datensatzen umgehen zu können und andererseits ging es darum eine effiziente visuelle Analyse zu unterstützen, indem sinnvolle Darstellungen von den Originaldaten abgeleitet werden. 2007 stellte ich auf der IEEE VIS Konferenz in Sacramento hierzu meine erste Arbeit vor, dieses Paper mit dem Titel „Visual Verification and Analysis of Cluster Detection for Molecular Dynamics“ [bibcite key=Grottel2007nucleation]. In dieser Arbeit geht es darum Algorithmen zu Detektion von Molekülcluster, z. B. Vorläufer von Tropfen in Gasen, zu untersuchen. Jeder solcher Algorithmus hat seine Schwächen und Stärken, je nach Anwendungsfall, und so spielt die visuelle Untersuchung der Ergebnisses eine wichtige Rolle. Vor allem die Stabilität der gefundenen Cluster über die Zeit, sowie ihre Interaktion sind hier ausschlaggebend.

Daher habe wir (meine Kollegen und ich) in diesem Paper zunächst unterschiedliche Definitionen aufgestellt, um wichtige Teile des Datensatzen zu identifizieren. Die vielleicht wichtigste ist die der „Flussgruppe“: eine Gruppe von Molekülen, die zusammen, zu einem Zeitpunkt einen Molekülcluster verläßt und zu einem späteren Zeitpunkt zusammen, gleichzeitig einem zweiten gemeinsamen Molekülcluster wieder beitreten. Es sind also alle Moleküle die gemeinsam, gleichzeitig den Cluster wechseln. Diese Definition erlaubt, visualisiert in unterschiedlichen Ansichten, die Stabilität eines Algorithmus zur Clustererkennung zu beurteilen und sogar unterschiedliche Algorithmen miteinander zu vergleichen. Diese Arbeit war dann auch der Grundstein für meine Dissertation zum Thema Visualisierung von Molekulardynamikdaten.

Es ist der erster Sonntag nach dem ich mein Versprechen abgegeben habe jeden Sonntag zu posten. Naja. Immerhin hab ich mir die Hintertür offen gehalten und euch vorgewarnt, dass es nicht immer einen sinnvollen Post geben wird ;-P Dann fangen wir doch gleich mal mit den nicht-sinnvollen Posts an:

Desletzt hab ich im Geschäft mal wieder eine Diskussion (bzw. einen Monolog) angehört, bei dem ein Experte (Linux-User, der Windows grundsätzlich nur mit dicken Handschuhen anfassen würde, wenn es unbedingt nötig sein sollte) recht deutlich seine Meinung vertreten hat: „Windows 7 sei ja wie es sei, aber Windows 8 sei für den Desktopbetrieb nicht geeignet“.

Ich kann diesen himmelschreienden Unsinn nicht mehr hören! Habt Ihr denn Windows 8 ausprobiert? Ich schon; auf meinem Desktop und es funktioniert super! Das Kachelstartmenü ist voll in Ordnung, die Apps kann man getrost ignorieren und auf dem normalen Desktop gibt es so viele kleine unscheinbare Verbesserungen, dass es richtig Spaß macht damit zu arbeiten. Zugegeben, viel von der GUI ist auf Touch-Eingabe hin verändert worden. Da braucht mal halt im Desktop-Betrieb eine Spezialhardware genannt: MOUSE!

Ich habe mich dazu entschlossen auch etwas mehr über meine „Arbeit“ hier zu posten.

Mein hauptsächliches Interessengebiet ist die Forschung und Entwicklung von interaktiven Visualisierungen großer Daten aus wissenschaftlichen Quellen, z.B. physikalische Simulationen. Zusätzlich interessiere ich mich jedoch auch stark für die visuelle Analyse abstrakterer strukturierter Daten, wie beispielsweise Graphen im Allgemeinen. Hierbei ist vor allem die effiziente Darstellung und Exploration für mich die zentrale Fragestellung.

Augenblicklich arbeite ich als PostDoc an der Technischen Universität Dresden am Lehrstuhl für Computer Graphik und Visualisierung. In der nächsten Zeit werde ich hier ältere Arbeiten von mir vorstellen und kommentieren.

Vielleicht habt Ihr gemerkt das SGrottel.de für etwa zwei Wochen nicht verfügbar war.
Ich bin gerade dabei das Durcheinander zu beseitigen und die verlohrenen Daten zu rekonstruieren (Nur die Posts. Die Kommentare sind verlohren).

Nur eine kurze Notiz: Trau KEINEM Backupsystem das Ihr nicht selber aufgesetzt und getestet habt.